Karnevalistische Andacht

Karneval-und-der-Liebe-GottKarneval und der Liebe Gott
Karnevalsandacht 2013
Narren in Christo – An Tagen wie diesen…

Bergische_JagdhornblaeserUnter diesem Motto stand am 27. Januar 2013 die inzwischen fünfte karnevalistische Andacht, zu der Pfarrer Peter Orth und unser MGV Spich 1874 e. v. zusammen mit den Sängerinnen und Sängern der Kirchenchöre Spich, Oberlar und Nova Cantica eingeladen hatten. Mit großer Freude durften wir auch in diesem Jahr die Grünröcke der Bergischen Jagdhornbläser begrüßen, die ihre Hörner in unserer auch dem heiligen Hubertus geweihten Pfarrkirche erklingen ließen.

 

EingangsgeleitPünktlich um 15:00 Uhr geleiteten dann Pfarrer Orth, Karl Rosenbaum jun. und Heinz-Peter Olbertz das diesjährige Spicher Prinzenpaar Franziska I. und Daniel I. mit großer Equipage in das Spicher Gotteshaus hinein, das sich unter tosendem Hönerklang inzwischen vom Kirchenschiff zum Narrenschiff gewandelt hatte.

In Narrenkluft zur Andachtsfeier – Ja, darf man denn in der Kirche lachen? Dieser Frage wollte man in der Andacht nachgehen und hatte vorab schon einmal erkundet, was große Denker dazu geäußert hatten: „Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: Die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen“, das weiß der große Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) zu berichten und schließlich muntert uns auch der Apostel Paulus auf, wenn er uns in seinem Brief an die Philipper (Kap.4, Vers 4) ganz unmissverständlich: „Freut Euch!“ zuruft.

Die_ChoereUnter der Federführung von Kantor Marcus Dahm und dem Chorleiter des MGV Spich 1874 e. V., Herrn Dr. Lutz Schneider, war ein klang- und farbenprächtiges musikalisches Programm zusammengestellt worden, das von den Chören im Wechsel und gemeinsam vorgetragen wurde. Übrigens ein außerordentliches Zeichen der hohen Professionalität aller, da es aus zeitlichen Gründen praktisch keine gemeinsamen Proben geben konnte.

DudelsackLediglich der perfekt gespielte Dudelsack zeigte plötzlich und unerwartet deutliche Zeichen von Materialermüdung, was aber unserer Freude über die großartige Hymne „Du bes der Herrjott“ insgesamt keinen Abbruch tat.


Nachdem der MGV Spich 1974 e. V. als Anklang und Erinnerung an das letzte Weihnachtskonzert das schwungvolle und mitreißende „Laudate Dominum“ von Charles Gounod vorgetragen hatte, übernahm Pfarrer Peter Orth die schwierige Aufgabe, in seiner Predigt die Lösung der eingangs selbstgestellten Frage nach der angeblichen Humorlosigkeit der Christen aufzulösen. Er spannte einen weiten Bogen, der die Gemeinde von den alten Kirchenvätern kommend, hin zur Abneigung der mittelalterlichen Kirche gegenüber dem Lachen führte. Weiter ging die Zeitreise zu Martin Luther, den er mit den Worten: „Wo Glauben ist, da ist auch Lachen“, zitierte.
Schließlich endete seine Ansprache mit einer Ermunterung an die Gemeinde, die frohen und glücklichen Seiten des Lebens wahrzunehmen, und das gerade „an Tagen wie diesen“, womit er das Motto des diesjährigen Saisonliedes der Spicher Tollitäten aufgriff, an Tagen, die, wenn wir uns die täglichen Nachrichten ansehen, leider allzu oft von großen Problemen und Katastrophen ernüchtert sind.

Der_MGVDen Gedanken des trotzdem fröhlich sein haben die Sängerinnen und Sänger gerne aufgegriffen und stimmten den Montie Python Klassiker: „Always look on the bright side of life“ gemeinsam an. In diesem Moment haben alle verstanden, was Pfarrer Orth in seinen Worten hatte zum Ausdruck bringen wollen.

AbschlussNoch eine Überraschung hatte der MGV Spich 1974 e. v. für die Freunde der Burggarde vorbereitet: Deren Saisonlied erklang in opernhaftem Vortrag: „An Tagen wie diesen“ in einer Konzertversion zu der uns die fünf jungen Opernsänger der Gruppe ADORO inspiriert hatten. Da flossen Tränen und wir vom MGV freuen uns, dass uns diese Überraschung gelungen ist. Ein Dankeschön an Dr. Schneider für sein präzises Dirigat und an Andreas Rosenbaum, der mit seiner Frau Nicole für die vortreffliche Beschallung sorgte.

OrgelNicht vergessen wurde der Orgelbauverein, dem auch in diesem Jahr die Kollekte gewidmet war. Die Spenden flossen reichlich, vielleicht war das beklagenswerte Schicksal des Dudelsacks von vielen Narren als himmlischer Fingerzeig verstanden worden, den sich Werner Zander, Renê Backhausen und Pfarrer Peter Orth nutzbar zu machen wussten, als sie zu den Kollektenkörbchen griffen.

Nach einem gemeinsamen Gebet erklingt traditionell am Schluss der Andacht der „Irische Segen op Kölsch“.

 

Mit dem Segen Gottes verließ die Gemeinde nach gut einer Stunde der geistigen Erbauung zum majestätischen Klang der Bergischen Jagdhörner das Kirchenschiff.

Pfarrer Peter Orth, der MGV Spich 1874 e. V., Dr. Lutz Schneider, der Kirchenchor Spich und Oberlar, Nova Cantica, Kantor Marcus Dahm und die Bergischen Jagdhornbläser sagen auf Wiedersehen in 2014, wenn es wieder heißt:

Karneval und der liebe Gott treffen sich in St. Mariä Himmelfahrt

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