Die Windhose „Zoltan“ lässt Trümmer in Spich zurück

Das MGV Spich – Ensemble liefert ein beachtenswertes Konzert

Der 21. Dezember 2023 wird vielen Spichern noch lange in Erinnerung bleiben: Das Sturmtief zerstört in Sekunden komplette Dächer, entwurzelt Bäume und sorgt für stundenlange Stromausfälle.
Zeitgleich schweben Weihnachtsklänge in der voll besetzten katholischen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt. Andrey Telegin hat für die neun Sänger seines Spicher Ensembles ein hochanspruchsvolles Programm arrangiert. Seine Sänger haben über Monate mit großer Begeisterung hartnäckig daran gearbeitet. Sie haben an diesem Abend ihre Lieder nicht gesungen, sie haben ihre Musik gelebt, und das spürten die Konzertbesucher gleich zu Beginn.
Mit Händels „Joy to the World“ nach dem Psalm 98 eröffnete Telegin seinen Abend. Vom ersten Moment an pulsieren, wehen und schweben Musik und Texte in der akustisch so wertvollen neogotischen Kirche, ziehen das Publikum in ihren Bann und schaffen eine bemerkenswerte spirituelle Atmosphäre.
Einer der Höhepunkte des Abends ist zweifellos die orchestrale Begleitung am Schimmel Flügel durch Ekaterina Klewitz. Sie entlockt dem Instrument Tiefe und Klangvielfalt und entfaltet eine bezaubernde Wirkung.
Der Abend unterstreicht die erstaunliche Bandbreite des kleinen Männerchores. Der junge Solist Louis Bungarz, ein Schüler Telegins, schlüpft in die Rolle des Soldaten am Wolgastrand und inszeniert mit den Männern glaubwürdig die zum Greifen nahe Bedrohung in dieser Musik von Franz Lehar.
Ob Franz Schubert, Leonard Cohen oder klassische Volksweihnachtsmusik, viele Stücke im a cappella Modus, die Sänger überzeugen an diesem Abend ihre Gäste mit dieser Leistung.
Stehende Ovationen nach Jose´Felicianos „Feliz Navidad“ in einer jazzigen Interpretation!
Die letzte Zugabe hat es dann noch einmal in sich: Im flackernden Schein der entzündeten Kerze erklingt das hebräische Friedenslied „Al Shlosha D´varim.